Nach seiner abgeschlossenen Ausbildung zum Informatiker bei der Benedict Schule Schweiz blieb uns Severin als Business App Developer erhalten und bereichert das Team mit seinen vielfältigen Programmierkenntnissen.
Hat sich gegenüber der Ausbildung etwas an deinem Arbeitsalltag verändert, seit du bei der simpit fest angestellt bist?
Die Aufgaben wurden zwar schon während des Praktikums laufend anspruchsvoller, doch seit ich mit der Ausbildung fertig bin, haben sich der Schwierigkeitsgrad und die Erwartungen an mich nochmals gesteigert. Mir wird mehr Verantwortung übertragen und meine Arbeit muss ich nicht mehr mittels Pull Requests kontrollieren lassen. Die Auslastung ist auch höher geworden und ich muss noch mehr und längerfristiger mitdenken, wohingegen ich im Praktikum die Aufgaben eher von einem Tag auf den anderen zugeteilt bekommen habe. Damit fühle ich mich aber bisher sehr wohl. Ein weiterer grosser Pluspunkt ist, dass ich nun auch Homeoffice machen darf.
Als eifriger Programmierer im dunklen Büroabteil und mit leuchtender Tastatur erfüllst du ziemlich genau das Klischee eines Vollblut-Informatikers. Seit wann faszinieren dich Computer und IT?
Als Jugendlicher habe ich mit meinem Bruder oft PC-Games gespielt und irgendwann mit ca. 12 Jahren meinen eigenen Gameserver (Dedicated Server) gehostet, damit wir im Multiplayer-Modus zusammen mit anderen spielen konnten. Später habe ich auch einen eigenen PC zusammengebaut und diesen dann mit Grafikkarten etc. laufend upgegradet. Damals war das allerdings nur ein spannendes Hobby und ich hatte mir noch keine Gedanken darüber gemacht, ob ich später in diesem Berufsfeld arbeiten möchte. Dies kam dann erst im Alter von 15 bis 16, wobei ich zuerst eine Lehre als Systemtechniker starten wollte. Wegen mangelnder Lehrstellen hat das aber leider nicht geklappt und ich bin schliesslich auf die Applikationsentwicklung bei der Benedict-Schule gestossen. Was ursprünglich nur als Zwischenjahr angedacht war, hat mir aber dann so gut gefallen, dass ich die Ausbildung fortgesetzt und abgeschlossen habe.
Was ist für dich die grössere Herausforderung: Ein Kunde am Telefon oder ein Fehler im Code?
Da muss ich ehrlicherweise gestehen: Ein Kunde am Telefon. Ich würde aber nicht sagen, dass ich deswegen nicht kommunikativ bin. Wenn wir im Team etwas diskutieren oder die Projektleiter mir eine Anforderung beschreiben, denke ich immer parallel dazu, wie man dies technisch umsetzen würde. Ich übersetze gewissermassen die «Kundensprache» in eine «IT-Sprache» und denke auch darin weiter. Allerdings fällt es mir schwerer die Gegenrichtung dieser Übersetzung zu formulieren, weshalb ich mich am Telefon vielleicht nicht ganz so gut ausdrücken kann wie die anderen. Ich fühle mich in meinem vertrauten Umfeld einfach wohler.
Ein Fehler im Code spornt mich hingegen sehr an und ich möchte herausfinden, wie dieser zu lösen ist. Wenn das Problem nicht direkt erkennbar ist, müssen wir nach dem Motto Trial and Error einfach ausprobieren, was unter Umständen auch Stunden dauern kann. Dabei hilft mir allerdings die Technik des Rubber duck debugging (Quietscheentchen-Debugging), wobei ich jemandem das Problem erkläre und bei der Ausformulierung auf Gedanken komme. Ob das Gegenüber den gleichen Wissensstand hat wie ich, spielt für mich keine Rolle. Es muss aber schon ein Mensch und kein Gegenstand sein.
Dein Traum wäre es, Game-Developer zu werden. Was begeistert dich an diesem Beruf?
Mir gefällt daran, dass man eigene Ideen und Vorstellungen verwirklichen kann. Ausserdem würde ich in der Ausbildung neue Herangehensweisen und Programmiersprachen kennenlernen. Eine Schule dafür gäbe es in Zürich, doch die Stellen sind dann eher ausserhalb der Schweiz. Ob ich dafür ins Ausland ziehen würde, bin ich mir noch nicht sicher - zumindest nicht permanent. Die erlernten Fähigkeiten könnte ich aber auch in vielen anderen Bereichen anwenden.
Was tust du gerne in deiner Freizeit?
Das Gamen ist weiterhin ein Hobby geblieben und es macht mir Spass, mich dabei mit Leuten aus der ganzen Welt auszutauschen. Ich treffe mich aber auch gerne mit Freunden in der Badi oder zum Essen. Erst kürzlich habe ich mir eine Racing Drohne gekauft und plane mit einem Freund in diesem Sommer die Drohne auszuprobieren und unsere Skills etwas zu trainieren.